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Sechs Stellschrauben für die Lieferketten-Resilienz

Baustellen Kran zieht mehrere Paletten hoch

Lieferketten stehen unter Druck: Geopolitische Umwälzungen, Wirtschaftskrisen und volatile Märkte machen eine widerstandsfähige Logistik wichtiger denn je. Doch wie lassen sich Liefernetzwerke so gestalten, dass sie Störungen standhalten? Neben technologischen Innovationen spielen vor allem eine intelligente Diversifizierung von Lieferanten und flexible Beschaffungsstrategien eine Schlüsselrolle. Logistikunternehmen und Onlineshops haben es selbst in der Hand, den Gefahren zu begegnen und gestärkt daraus hervorzugehen. 

 

Neue Zeiten, neue Herausforderungen

Die Welt ändert sich schneller denn je. Zwar profitiert die Wirtschaft von neuen technischen Entwicklungen, aber gleichzeitig werden immer mehr Risiken sichtbar. Geopolitische Unsicherheiten, Naturkatastrophen und Klimawandel, Pandemien und Gesundheitsrisiken, Lieferengpässe und Rohstoffknappheit sind die Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen. Dazu kommt die Gefahr von Cyberangriffen und digitalen Sicherheitslücken. Nie zuvor waren wirtschaftliche Abläufe so sehr von einer funktionierenden IT und dem Zugang zum Internet abhängig wie heute. 

Logistikunternehmen und Onlineshops sind von internationalen Verwerfungen besonders betroffen. Denn globale Lieferketten sind komplex und anfällig für Störungen – von geopolitischen Spannungen bis zu Extremwetterereignissen. Es gibt sechs Ansatzpunkte, um diesen Problemen zu begegnen: 

  1. Lieferanten-Diversifizierung
  2. Optimierung der Lagerhaltung
  3. Digitale Transparenz
  4. Flexibilität
  5. Kooperation und Partnerschaften
  6. IT-Sicherheitsstrategien 

 

Diversifizierung von Lieferanten

Viele Logistikunternehmen haben nur eine kleine Zahl von Partnern. Das Gleiche gilt für Onlineshops in Bezug auf ihre Zulieferer. Abhängigkeit (sogenanntes Single-Sourcing) macht anfällig für Krisen. Wenn ein Partnerunternehmen ausfällt oder unzuverlässig wird, trifft es denjenigen stärker, der keine oder nur wenige Alternativen hat. Eine breite Aufstellung minimiert diese Risiken und erhöht die Versorgungssicherheit. An dieser Stelle setzen die Strategien Multi- und Dual-Sourcing ein: 

  • Multi-Sourcing: Mehrere Bezugsquellen reduzieren das Risiko von Produktionsausfällen. Das Risiko wird gestreut. 
  • Dual-Sourcing: Die gezielte Zusammenarbeit mit zwei Hauptlieferanten schafft eine gewisse Redundanz, die sich bei Engpässen oder Krisen als hilfreich erweisen kann. 

Besonders für Onlineshops ist die Strategie des Nearshorings interessant. Die Auswahl von Lieferanten erfolgt dabei primär nach geografischen Gesichtspunkten. Partner in der Nähe machen unabhängig von globalen Lieferketten, die aufgrund ihrer Länge anfälliger sind. 

 

Optimierung der Lagerhaltung

Die Möglichkeit des Rückgriffs auf strategische Reserven hängt von einer durchdachten Lagerhaltung ab. 

  • Sogenannte Safety Stocks bieten eine ständig verfügbare Pufferzone, um einen reibungslosen Betrieb auch bei Störungen in der Lieferkette sicherzustellen. 
  • Auch eine dynamische Bestandsführung ist denkbar. Diese setzt allerdings ausgefeilte Systeme voraus, die Predictive Analytics nutzen. Künstliche Intelligenz antizipiert Risiken und optimiert die Bestände in Echtzeit. 

Voraussetzung für eine krisensichere Lagerhaltung ist vor allem Automatisierung. Diese erlaubt eine effizientere Verwaltung von Lagerbeständen und reduziert gleichzeitig die Fehlerquote. 

 

Digitale Transparenz

Bei allen Störungen in den Lieferketten kommt es darauf an, schnell reagieren zu können. Je mehr eng getaktete und jederzeit abrufbare Informationen über Lieferungen verfügbar sind, desto reibungsloser lassen sich Probleme beheben. Die Stichwörter sind hier Echtzeitdaten und Predictive Analytics. Künstliche Intelligenz erkennt Engpässe, Verzögerungen und andere Probleme frühzeitig. Sie hilft dabei, diese zu verhindern oder mögliche Lösungen schnell und unkompliziert in den Lieferprozess zu implementieren. 

 

Flexibilität

Flexibilität in der Logistik ist die Fähigkeit, auf unvorhergesehene Ereignisse und Veränderungen in der Lieferkette schnell und effizient zu reagieren – oft auch kreativ und unkonventionell. Alternativen zeigen sich meist erst dann, wenn der Ernstfall eintritt. Flexible Lösungen sind einfacher zu realisieren, wenn die Lagerhaltung weitgehend dezentral ist. Die Nutzung geografisch verteilter Lager bietet die Möglichkeit, schnell auf regional begrenzte Störungen zu reagieren. 

 

Mehrere kleinere Lager an strategischen Standorten innerhalb der Region reduzieren nicht nur die Transportwege, sondern erhöhen auch die Ausfallsicherheit. Wenn zum Beispiel in Lager A der Strom ausfällt, muss dies im Lager B nicht der Fall sein, auch wenn dieses relativ nahe gelegen ist. 

 

Kooperation und Partnerschaften

Wie wird man unabhängig von globalen Störfaktoren? Ganz einfach: durch Zusammenarbeit. Logistikunternehmen aus derselben Region können zum Beispiel Krisen- und Notfallpartnerschaften eingehen, um in kritischen Situationen schneller reagieren zu können. Dadurch lassen sich Transportkapazitäten flexibel umverteilen, Engpässe gemeinsam abfedern und alternative Routen effizienter nutzen. Solche Partnerschaften können auch den Zugang zu regionalen Lagerbeständen erleichtern. Wichtige Waren werden dadurch schneller und zuverlässiger verfügbar. Auch in Krisensituationen. 

 

IT-Sicherheitsstrategien 

IT-Sicherheit hat technische wie organisatorische Aspekte. Firewalls und regelmässige Sicherheitsupdates sind Pflicht, aber auch die Schulung der Mitarbeiter ist wichtig. Sie müssen über gute Kenntnisse in puncto Cybersicherheit verfügen. Wenn es um den Schutz vor Netzkriminalität geht, haben sich verschiedene Strategien bewährt: 

  • Der Zero-Trust-Ansatz verhindert den Automatismus, dass jeder Nutzer und jedes Gerät automatisch als vertrauenswürdig gelten. 
  • Das Least-Privilege-Prinzip gewährt, dass jeder Mitarbeiter nur auf die Daten zugreifen kann, die zu seinem Aufgabengebiet gehören. 
  • Für alle wichtigen und sensiblen Systeme ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung notwendig. 

Klar ist aber auch: Zu viel Sicherheit kann wegen des zeitlichen Aufwands und des Ausschlusses vieler Endgeräte oft hinderlich sein. Es ist nicht immer einfach, die Balance zwischen Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit zu finden. Aber reibungslose und schnelle Abläufe sind mindestens genauso wichtig wie die IT-Sicherheit. 

 

Fazit

Logistikunternehmen stehen besonders unter Druck, flexibel zu reagieren und resiliente Netzwerke aufzubauen. Das gilt auch für Transportunternehmen, die sich innerhalb der Grenzen ihres Landes bewegen. Denn die Welt ist kleiner geworden: Was irgendwo in einem anderen Land passiert, wirkt sich heute viel schneller vor Ort aus als früher. Proaktives Denken und innovative Lösungen zeigen neue Wege auf, mit den Herausforderungen Schritt zu halten. Neue Ideen schaffen Chancen für eine zukunftsfähige Logistik. 

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