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Nachhaltige Verpackungen für den E-Commerce

Kompostierbares schwarzes Verpackung Täschchen

Der Trend zu einer umweltgerechten Wirtschaft hält an und ist auch für den E-Commerce und die Logistik ein wichtiges Thema. Es gibt immer mehr gesetzliche Vorgaben: zum Beispiel für den CO₂-Ausstoss von Lieferwagen, für die nachzuweisenden Lieferketten – und für Verpackungen. Hier geht es um neue Materialien, Recycling und Wiederverwendbarkeit. Wir zeigen, was Onlineshops und Transportunternehmen jetzt schon ändern können, um in puncto Nachhaltigkeit vorne zu sein und langfristig mehr Gewinne zu erzielen. 

 

Politischer Nachhaltigkeitsdruck 

Onlineshops und Transportunternehmen stehen vor grossen Herausforderungen. Nicht nur der Konkurrenzkampf wird härter. Auch die gesetzlichen Vorgaben für die Lieferprozesse werden immer komplexer und schärfer. Dabei geht es im Wesentlichen um die Umwelt. Die Schweiz und vor allem die EU arbeiten daran, ihre Selbstverpflichtungen in Bezug auf die CO₂-Reduzierung zu verwirklichen. Regulierungen auf nationaler und internationaler Ebene setzen neue Rahmenbedingungen für nachhaltige Prozesse in der Logistik: 

  • Seit 2025 sind in der Schweiz neue Gesetze zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft in Kraft. 
  • Das deutsche Verpackungsgesetz setzt zunehmend auf umweltfreundliche Verpackungen und die Beteiligung an Rücknahmesystemen. 
  • Auch die europäische Verpackungsverordnung bestimmt als Bestandteil des European Green Deals neue Vorgaben. Ziel ist es, bis 2030 alle Verpackungen wiederverwendbar oder recyclingfähig zu machen. 

2030? Das Jahr steht quasi vor der Tür. Vorzeitige Anpassungen lohnen sich also. Das gilt auch dann, wenn Schweizer Unternehmen nicht unmittelbar betroffen sind. Denn zum einen lässt sich auch in der Schweizer Gesetzgebung die Tendenz erkennen, eigene Regelungen mit EU-Vorschriften zu harmonisieren. 

Zum anderen wirken sich EU-Bestimmungen schon jetzt auf Schweizer Unternehmen aus. Ein Beispiel: Je mehr Pflichten ein deutsches, französisches oder italienisches Unternehmen in Bezug auf die Rücknahme oder das Recycling von Verpackungen haben wird, desto eher wird es auch Anforderungen an seine Lieferanten aus der Schweiz stellen, um hohe Kosten und den Aufwand abzuwälzen.

 

Mehrweg oder Recycling? 

Wie lassen sich Lieferungen ökologisch gestalten? Klar: Der E-Mobilität gehört die Zukunft. Aber auch auf die Verpackung kommt es an. Grundlegend ist die Unterscheidung zwischen Wiederverwendung und Recycling. 

  • Wiederverwendbarkeit scheint auf den ersten Blick die vernünftigere Variante zu sein. Sie ist aus ökologischen Gesichtspunkten aber oft nur die zweite Wahl. Denn mehrmals verwendbare Verpackungen erfordern einen grösseren logistischen Aufwand und erzeugen in der Herstellung mehr CO₂. Sie sind meist auch nur dann sinnvoll, wenn hohe Rückgabequoten garantiert sind. 
  • Recycling wird in der Praxis noch bevorzugt. Für viele Branchen sind Pappkartons aus Altpapier nach wie vor die erste Wahl – ökologisch und wirtschaftlich. 

Mehrweg ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Verpackungen möglichst oft zum Einsatz kommen und die Transportwege kurz sind. Für die meisten Sendungen sind aber nach wie vor Wellpappe, Papierpolster und -klebebänder ökologisch unschlagbar. Bestandteile aus Kunststoff sind zum grössten Teil ersetzbar. Logistikunternehmen und Onlinehändler sollten die Entwicklungen im Auge behalten und jetzt schon regenerative, nachhaltige oder biobasierte Alternativen ausprobieren, um Erfahrungen zu gewinnen. 

 

Praktische Tipps für nachhaltige Verpackungen

Wie lässt sich eine nachhaltige Verpackungsstrategie in der Praxis umsetzen? Hier sind einige Tipps: 

  • Um die Rückgabequote bei Mehrwegverpackungen zu optimieren, bieten sich Pfandsysteme an. Hier stellt sich aber immer die Frage, ob der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen steht. 
  • Bei der Materialauswahl bleiben Kartons aus Altpapier weiterhin die führende Option. Es gibt zusätzliche Alternativen, die man ausprobieren kann: Verpackungen aus Pilzmyzel, Algen, alten PET-Flaschen oder Agrarabfällen wie Maisstärke oder Zuckerrohr bieten sich hier an. 
  • Wer auf recyclingfähige Verpackungen setzt, sollte aber nicht nur auf das Material, sondern auch auf die Verpackungsgrössen achten. Je besser sich die Verpackung der Grösse des Produkts anpasst, desto weniger Kartons und Füllmaterial sind nötig. Flexible Kartons vermeiden überflüssige Leerräume. 
  • Styropor- oder Schaumstoffpolster können durch Luftpolsterfolien oder Luftsäcke ersetzt werden. Auch Füllstoffe aus Recyclingpapier erfüllen diesen Zweck. 

 

KI für nachhaltige Verpackungen

Auch für die Optimierung des Verpackungseinsatzes lässt sich künstliche Intelligenz nutzen. Ein Beispiel: KI-Systeme simulieren verschiedene Produktkombinationen und -anordnungen in einer Verpackung. Sie finden heraus, wie Produkte am besten zusammengefügt werden können, um den Raum effizient zu nutzen, den CO₂-Ausstoss zu minimieren – und ganz nebenbei auch Verpackungskosten zu sparen.

Auch für die Vorhersage von Verpackungsbedarfen und Lagerungskapazitäten eignen sich KI-Lösungen. Historische Verkaufsdaten und saisonale Schwankungen bestimmen den Bedarf an Verpackungen. Je besser der Logistikunternehmer darüber informiert ist, desto effizienter lassen sich Lieferungen kombinieren. Sogar die konkreten CO₂-Emissionen werden berechenbar – abhängig von Transportwegen und eingesetztem Verpackungsmaterial. 

 

Zusammenarbeit für Nachhaltigkeit

Was können Onlineshops tun, um nachhaltige Verpackungen zu fördern? Es kommt natürlich darauf an, inwieweit sie selbst für den Versand inklusive Packmaterial zuständig sind oder ob sie diesen Part komplett dem Logistik-Dienstleister überlassen. Dann ist natürlich die Auswahl dieses Partners entscheidend. Wenn die Aufgaben der Verpackung und des Versands vom Onlineshop ausgelagert werden, spricht nichts dagegen, auf die Nachaltigkeitspolitik des ausgesuchten Logistikpartners hinzuweisen und dies für eigene Werbezwecke zu nutzen.   

 

Unser Fazit: Fit für 2030? 

2030 ist ein magisches Datum. Das Jahr steht für ein selbstgesetztes Ziel der Europäischen Union: Spätestens 2030 müssen alle Verpackungen kreislauffähig sein. Auch Schweizer Unternehmen tun gut daran, ihre Verpackungsstrategien an diesen Zielvorgaben zu orientieren. Je konsequenter, desto besser. 

Online-Händler werden darauf achten – und achten müssen –, dass Sie Ihren Kunden einen durchweg klimaneutralen Versand anbieten. Ein wesentlicher Bestandteil davon sind wiederverwendbare und recyclingfähige Verpackungen, deren Grösse möglichst optimal an den Inhalt angepasst ist. Und auch beim Thema Verpackungen wird künstliche Intelligenz in Zukunft eine grosse Rolle spielen. 

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