Wenn ein junges Unternehmen scheitert, liegt es oft an der Finanzierung
Die berufliche Selbständigkeit bietet eine ganze Reihe an Vorteilen. Und doch entscheidet sich nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Menschen dafür, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die ausgeprägte Zurückhaltung in diesem Bereich hat viel mit der Sorge darüber zu tun, dass das eigene Unternehmen scheitern könnte. Hierbei wird nicht zu Unrecht befürchtet, dass man in der Folge verschuldet zurückbleibt und über Jahre unter dem Ausflug in die Selbständigkeit zu leiden hat.
Ein Blick auf die Frage, woran junge Unternehmen scheitern, zeigt immer wieder, dass Schwächen in Bezug auf die Finanzierung eine der Hauptursachen bilden. Im Vorfeld wurde dann meist nicht sorgfältig genug berechnet, wieviel Geld während der Startphase benötigt wird. Laufen dann die Geschäfte zu Beginn noch nicht so gut, wie erwartet, reicht das oft schon aus, um ein junges Unternehmen zu Scheitern zu bringen.
Es sind vor allem zwei Arten von Kosten die hier nicht genau genug berechnet und berücksichtigt werden. Zum einen sind das die eigentlichen Gründungskosten. Darunter versteht man die Ausgaben, die getätigt werden müssen, bevor das Unternehmen seinen Betrieb überhaupt aufnehmen kann. Beispiele hierfür sind die Kosten für die Anschaffung von Maschinen, Geräten oder Warenbeständen.
Zum anderen handelt es sich um die laufenden Kosten, denen ja zu Beginn meist noch keine oder nur geringe Umsätze gegenüberstehen. So müssen zum Beispiel Mieten, Gehälter, Beiträge oder auch der Lebensunterhalt des Gründers selbst in der Anfangsphase aus Reserven finanziert werden. Werden solche Ausgaben innerhalb der Finanzplanung nicht oder nicht hinreichend berücksichtigt, dann ist das Scheitern bereits vorprogrammiert.
Für Abhilfe sorgt nur der Businessplan
Solchen finanziellen Engpässen und den damit verbundenen Konsequenzen sind Sie als Gründer nicht schutzlos ausgeliefert. Es gibt hier ein sehr wirksames Gegenmittel. Die Rede ist vom Businessplan.
Der Businessplan ist im Prinzip eine Simulation der geschäftlichen Entwicklung der nächsten Jahre. Meist wird er auf einen Zeitraum von drei Jahren abgestellt. Im Businessplan werden künftige Einnahmen den künftigen Kosten gegenübergestellt. Da die tatsächlichen Beträge zur Zeit der Planerstellung noch nicht bekannt sind, arbeitet man hier mit fundierten Prognosen.
Der Businessplan gibt so zum einen Auskunft darüber, welche Gründungs- und Startkosten zu Beginn aufgebracht werden müssen. Zum anderen zeigt er aber auch, wie sich die Liquidität des jungen Unternehmens im Laufe der Zeit darstellt. Nicht zuletzt dient er dem Unternehmer auch als Zielvorgabe. Anhand des Businessplans lässt sich jederzeit ablesen, ob die Unternehmensentwicklung planmässig verläuft oder ob hier gegengesteuert werden muss.
Leider lässt sich bei Gründern immer wieder beobachten, dass auf die Erarbeitung eines Businessplans verzichtet wird. Hierbei handelt es sich um eine leichtsinnige Vorgehensweise, von der dringend abgeraten werden muss.
Setzen Sie auf eine sichere Finanzierung
Der Businessplan zeigt Ihnen ganz genau, welcher Finanzbedarf zu welchem Zeitpunkt bestehen wird. So kennen Sie als Gründer immer das erforderliche Kapital, das Sie aufbringen müssen. Ist dies mit Eigenmitteln nicht möglich, so wissen Sie bereits von vornherein, dass Sie externe Geldgeber benötigen.
Hierbei kann es sich zum Beispiel um Banken, um private Investoren, um Freunde oder Familienmitglieder, um Business Angels oder auch um Investment-Fonds handeln. Die sichere Finanzierung Ihres künftigen Unternehmens sollte dabei immer eine absolute Grundvoraussetzung für die Gründung sein. Andernfalls riskieren Sie ein Scheitern mit teilweise erheblichen persönlichen Konsequenzen.
Unser Fazit: Langsam und planvoll wachsen
Wenn es Ihnen gelungen ist, Ihr Unternehmen zu finanzieren und erfolgreich zu gründen, sollten Sie sich für den weiteren Verlauf fest vornehmen, geplant, langsam und gesund zu wachsen. Vermeiden Sie vor allem zu Beginn der Selbständigkeit zu schnelle Entwicklungsschritte. Nehmen Sie sich stattdessen Zeit und versuchen Sie dabei, die laufenden Kosten im Unternehmen langfristig im niedrigen Bereich zu halten.
Anfänger im Bereich Online-Handel machen hierbei oft den Fehler, dass Sie mit zunehmender Sortimentsgrösse und ansteigenden Bestellzahlen eine eigene Logistik von erheblicher Grösse aufbauen. Miete und Nebenkosten für Lagerräume, hohe Ausstattungs- und Einrichtungskosten, Ausgaben für Verpackungsmaterial und Lohnkosten für Mitarbeiter summieren sich schnell zu erheblichen Beträgen, die Ihr Unternehmen in eine finanzielle Schieflage bringen können.
Oft ist es in dieser Situation besser, die Logistik von einem externen Dienstleister abwickeln zu lassen. Der hauptsächliche Vorteil besteht hier darin, dass die meisten Kosten nur dann entstehen, wenn es auch tatsächlich zu Bestellungen kommt. Sprechen Sie rechtzeitig mit einem passenden Unternehmen und lassen Sie sich die Möglichkeiten und die Vorteile erläutern.